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Internationale Küche im Mietertreff Port 9

Die Nachbarn aus der Poppenrade treffen sich jeden Monat zu einer kulinarischen Reise in die unterschiedlichen Heimatländer
(Ellerbek) „Liebe geht durch den Magen“ heißt es – doch auch für die Nachbarschaft scheint das gemeinsame Kochen förderlich zu sein. Beim monatlichen Treff „Kochen international“ im Mietertreff Port 9 machen sich die Nachbarn aus der Ellerbeker Poppenrade gemeinsam ans Werk: Sie schnippeln, dünsten und essen das, was die jeweilige Gastgeberin als Rezept aus ihrem Heimatland mitgebracht hat.
Rotkohl, Roulade und Klöße scheinen da auf den ersten Blick nicht sehr exotisch, doch für die meisten Teilnehmerinnen sind sie eine Koch-Premiere. Zwölf Frauen aus Russland, der Türkei, Syrien, Rumänien, Jordanien, Deutschland und Algerien sind gekommen, um unter Anleitung von Renate Ofenheusle Rotkohl zu schneiden, Kartoffeln für die Klöße zu reiben und Rouladen zu rollen. „Früher haben wir beim Kochen alles selber gemacht“, sagt Renate Ofenheusle, „Heute fällt das oft dem Zeitdruck zum Opfer. Aber hier haben wir ja viele Hände.“ Und geübt sind die Köchinnen ebenfalls, ruckzuck sind die Zwiebeln klein und der Rotkohl im Schnellkochtopf. Einen zweiten Topf für die Rouladen holt eine jordanische Nachbarin schnell von zu Hause. Die roten Zwiebelschalen nimmt eine russische Mieterin mit, damit will sie auf traditionelle Weise Ostereier für das orthodoxe Osterfest färben.
Für viele der Frauen ist das „Port 9“ eine feste Anlaufstelle geworden. Seit April 2014 betreibt die Diakonie Altholstein den Mietertreff im Auftrag der Wohnungsbaugenossenschaft Kiel-Ost. Aus den Wünschen und Interessen der Mieter entsteht das Programm, das Port-Mitarbeiterin Luba Bobritschenko koordiniert. Es gibt eine Hausaufgabenhilfe, das „Cafetti“ für Mütter mit kleinen Kindern, Sozialberatung, die Gymnastikgruppen „Fit im Alter“ und „Frauen in Bewegung“, eine Tanzgruppe und den Klönschnack bei Kaffee und Kuchen.
Und eben „Kochen international“. Ursprünglich war der Kochtreff nur für das Jahr 2016 geplant, wegen des guten Erfolgs läuft er nun auch 2017 weiter. Jeder aus der Nachbarschaft ist willkommen, ob als Koch oder Köchin, Teilnehmer oder Teilnehmerin. Die Teilnahme ist kostenlos, die Zutaten werden über einen Zuschuss von der Wohnungsbaugenossenschaft getragen.
Bisherige Stationen von „Kochen International“ waren der Kosovo, Russland, Syrien, Tschetschenien, Italien und Thailand. Geplant sind in den nächsten Monaten kulinarische Reisen in die Türkei und die Ukraine, nach Polen und Jordanien.
In der Küche läuft die internationale Verständigung über den Kochtopf hinweg. Meryem Inan guckt Renate Ofenheusle interessiert beim Füllen der ersten Roulade zu. „Was gehört da rein?“, fragt sie die Rentnerin. Meryem Inan ist häufig beim Müttertreff „Cafetti“, aber zum ersten Mal beim Kochtreff am Freitagnachmittag dabei, eine Nachbarin hat sie eingeladen. Wie viele Teilnehmerinnen hat sie ihr Kind mitgebracht. Während die Mütter kochen, spielen nebenan die Kleinen. Gut 20 Personen sitzen nachher um den großen Tisch im Mietertreff und essen gemeinsam. Ziemlich außergewöhnlich ist der deutsche Küchenklassiker für den Geschmack der meisten, nur der Rotkohl kommt über alle Grenzen gut an.

„Koche international“ trifft sich wieder am 24. März um 15 Uhr im Mietertreff „Port 9“ in der Poppenrade 9. Diesmal steht die jordanische Küche auf dem Speiseplan. Am 5. Mai wird türkisch gekocht.

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