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Anpacken statt urteilen: Wohnungslosenhilfe in Neumünster

Die Diakonie Altholstein bietet auf vielfältige Weise Unterstützung für Menschen, die in Not geraten sind, denen anderswo nicht zugehört wird, die sich an den Rand gedrängt fühlen. In Neumünster ist dabei ein wichtiger Bestandteil die Tages- und Übernachtungsstätte für Menschen in Wohnungsnot (ZBS) in der Gasstraße. Die Arbeit leistet, die ebenfalls auf Spenden angewiesen ist, die Menschen ein Dach über dem Kopf gibt und die gerade in Zeiten sozialer Ungleichheit offen für Neumünsteraner Bürger ist, die sich über die Arbeit informieren wollen und somit den Austausch fördert.

Viele Aktionen zeigen, wie wichtig das Thema in der Stadt verortet ist, so gaben Bürger bei der Weihnachtspäckchen-Aktion im Dezember wieder über hundert Geschenke für die Weihnachtsfeier der Wohnungslosen direkt vor Ort ab, kamen ins Gespräch und sogar auf weitere Ideen, wie die Spende eines Mittagsmenüs. Ebenso machte sich Wilhelm Bühse, Museumspädagoge der Gerisch Stiftung, Gedanken: Lebkuchenhäuser aus dem Hause von Bäcker Stefan Andresen bemalte der Künstler direkt in dessen Filiale „Brot & Zeit“ am Großflecken. Die essbaren Häuser gestaltete er im Hundertwasser-Stil, so dass jedes Unikat für den guten Zweck erworben werden konnte. „Gerade die Symbolik, die Geborgenheit vom Haus und das Dach über dem Kopf, hat mich zu dieser Idee gebracht“, betont Bühse. Im Sommer kommt dann eine neue Aktion, dabei sollen ganz besondere Bilder in den Mittelpunkt rücken. Insgesamt 340 Euro an Spenden konnte Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein, aus der letzten Aktion für diese Arbeit in Empfang nehmen: „Wir sind allen dankbar, die sich in dieser Sache engagiert haben. Und so auf das immer aktuelle Thema Wohnungslosigkeit aufmerksam gemacht haben, es in dieser passenden Form dargestellt haben.“

Das ganze Jahr wichtig

An der Wichtigkeit der Unterstützung lässt auch Hans-Jürgen Bröcker, Leiter der Tages- und Übernachtungsstelle keine Zweifel: „Unsere Betten sind voll belegt, aber das sind sie das ganze Jahr über.“ Obwohl es bei Schnee und Minusgraden auch in Neumünster eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema Obdachlosigkeit gibt, ist es hier anders als in Städten wie Kiel oder Hamburg: „Es gibt in Neumünster keine feste Obdachlosenszene, die erst der Frost in die Unterkunft treibt“, betont Bröcker. So wie im Winter schon einmal Zusatzbetten aufgestellt werden mussten, komme es ebenso im August vor, dass die vorhandenen Plätze nicht ausreichten.

Zudem erfahren die Mitarbeiter in den Beratungsgesprächen, was die Bewohner und Bewohnerinnen der Übernachtungsstelle bewegt, und auf welche Ablehnung sie oft treffen, wenn bei der Wohnungs- und Jobsuche klar werde, dass sie wohnungslos seien. Diakonie-Geschäftsführer Heinrich Deicke sagt daher: „Unser diakonischer Auftrag ist es, Menschen in Not zu helfen. Deshalb liegt es uns am Herzen, gerade bei diesem Thema miteinander ins Gespräch zu kommen, statt übereinander zu reden. Anzupacken, zu spenden, einfach zu unterstützen, anstatt nur zu urteilen.“

BU: Wilhelm Bühse (Mitte), macht zur Freude von Hans-Jürgen Bröcker, Leiter der Tages- und Übernachtungsstelle und Diakonie Altholstein-Geschäftsführer Heinrich Deicke (v.li.), immer wieder durch Kunst mit Herz auf das Thema Wohnungslosigkeit aufmerksam. Foto: Nagel/Diakonie Altholstein

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