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Diakonie Altholstein fordert mehr Geld für Familienbildungsstätten

Was tun, wenn das Baby viel schreit, das Kleinkind seine Trotzphase hat oder man sich mit anderen Müttern austauschen möchte? Hilfe und Tipps bekommen Eltern jeden Mittwoch im Müttercafé der evangelischen Familienbildungsstätte (FBS, Christianstraße 8 – 10) der Diakonie Altholstein. Das Angebot, das allen Familien offen steht, ist kostenfrei. „Der Zugang zu unseren Angeboten soll einfach sein. Allerdings ist dieses Angebot nur mit Spenden möglich und wird ansonsten zum größten Teil aus Eigenmitteln finanziert“, sagt Dr. Constanze von Wildenradt, Geschäftsbereichsleitung Familie der Diakonie Altholstein (rechts). Auch der Elternvorbereitungskursus „Abenteuer Baby – ganzheitliche Säuglingspflege“, wird durch Spenden ermöglicht.

„Die Finanzierung der Familienbildungsstätten wird zu nehmend schwieriger. Kommunale Zuschüsse wurden im Zuge der Haushaltskonsolidierung der Stadt Neumünster komplett gestrichen und Landeszuschüsse gekürzt“, sagt Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein. So werden die Angebote hauptsächlich durch Eigenmittel und Teilnehmerbeiträge finanziert. 

„Bildung entsteht durch Bindung“ – so lautet das Motto der FBS. „Eine enge Bindung zu den Eltern ist Grundlage und Stütze für das gesamte Leben“, betont von Wildenradt. Die FBS begleitet dabei sowohl vor und während der Geburt sowie in den ersten Lebensjahren bis hin zur Schule Kinder und Eltern mit Angeboten. Landesweit, so die Forderungen der Familienbildungsstätten in Schleswig-Holstein, soll ein sogenannter DELFI-Kursus (Denken – Entwickeln – Lieben – Fühlen – Individuell) kostenlos für alle Eltern von Neugeborenen angeboten werden. Doch dafür fehlt eben das Geld. Deswegen sucht die Diakonie Altholstein zurzeit Gespräche mit Politikern, um Unterstützung zu finden.

Aus diesem Anlass besuchte die SPD-Landtagsabgeordneten Kirsten Eickhoff-Weber (links) die Familienbildungsstätte an der Christianstraße. „Wir müssen mehr für die Familien in Neumünster tun – insbesondere Familien mit Kindern im ersten Lebensjahr“, betont sie. Dabei sieht sie sowohl das Land und die Stadt in der Pflicht. „Alle Familien in Neumünster müssen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen“, sagt Eickhoff-Weber. 

Aber nicht nur auf kommunaler Ebene setzt sich die SPD-Politikerin für die FBS ein. Bereits im September brachte die SPD einen Antrag zur Stärkung der Familienbildungsstätten in Schleswig-Holstein in den Kieler Landtag ein. „Das Thema liegt uns am Herzen. Gerade die Eltern-Kind-Bindung ist wichtig“, sagt Eickhoff-Weber, die den Antrag auf dem richtigen Weg sieht. Damit nehmen die Sozialdemokraten einer Forderung des Landesverbandes der Diakonie auf, die einen höheren Zuschuss an Landesmitteln, auf zwei Millionen, fordert. Aktuell bekommen die 31 evangelischen Familienbildungsstätten in Schleswig-Holstein 553.100 Euro an Zuwendungen, die gerade mal acht Prozent der Ausgaben decken würden.

Mit ihren Angeboten wollen die Familienbildungsstätten Eltern Sicherheit im Umgang mit ihren Kindern geben und die Bindung zwischen ihnen stärken. Die Diakonie Altholstein mit dem Familienbildungsstätten Neumünster hat einen Schwerpunkt auf Angebote für das erste Lebensjahr gelegt, den die Einrichtung gerne ausbauen möchte. „In dieser Größe sind wir der einzige Anbieter vor Ort“, erklärt von Wildenradt. Die ganzheitliche Betreuung und Beratung von Schwangeren und Familien mit Neugeborenen sei eine wichtige Aufgabe der FBS. „Wir begleiten die Familien mit Eltern-Kind-Kursen und bieten Beratungen im Familienbüro an zu allen Fragen, die die Kleinen betreffen“, sagt von Wildenradt.

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