Diakonie Altholstein zeigt Fotoausstellung „Pursuing Peace – Das Streben nach Frieden“
(Neumünster) Die Corona-Pandemie bestimmt zurzeit unser Leben. Oft nehmen wir die Bilder von überfüllten griechischen Flüchtlingslagern nur noch am Rande wahr. Besonders betroffen gemacht hat der Brand des Lagers Moria auf der Insel Lesbos; er hat viele Reaktionen hervorgerufen. Die Lage der Geflüchteten ist nach wie vor brisant: Teile des provisorischen Flüchtlingslagers Kara Tepe, das für die Menschen aus dem zerstörten Lager Moria errichtet wurde, stehen zurzeit unter Wasser.
Mit der Fotoausstellung des renommierten Fotografen Lefteris Partisalis hat die Diakonie Altholstein Eindrücke von der Lebensrealität der Geflüchteten auf den griechischen Inseln nach Neumünster geholt. „Die Ausstellung zeigt das Leid der Menschen in den Flüchtlingslagern, und wir können so nochmal auf ihre Situation aufmerksam machen“, erklärt Vanessa Trampe-Kieslich, Geschäftsbereichs-leiterin Soziale Hilfen der Diakonie Altholstein.
Die Diakonie Altholstein engagiert sich an verschiedenen Orten im Lande in der Flüchtlingsberatung. Als Träger der Flüchtlingsberatung in Neumünster begleitet die Diakonie Altholstein auch viele Menschen, die auf ihrem Weg nach Schleswig-Holstein über Fluchtrouten in Griechenland gekommen sind und dort längere Zeit in Camps verbracht haben.
„Wir möchten mit der Fotoausstellung darauf hinweisen, unter welchen Bedingungen die Menschen in den Flüchtlingslagern leben und auch darauf drängen, dass mehr Menschen in Deutschland aufgenommen werden“, so Vanessa Trampe-Kieslich. Mit der Ausstellung möchte die Diakonie Altholstein auch den Blick auf die geflüchteten Menschen richten, die hier leben.
Der griechische Fotograf Lefteris Partisalis dokumentiert seit Jahren die Flüchtlingssituation – nicht nur in seinem Heimatland. 2017 war er als Fotoreporter in Mosul (Irak) und dokumentierte dort die Kämpfe zwischen der Irakischen Armee und dem sogenannten Islamischen Staat.
„Wir bekommen die 22 Bilder, die teilweise sehr bedrückend sind, vom Verein Kalimera, einer deutsch-griechischen Kulturinitiative aus Stuttgart“, sagt Florentin Viebig, Fachbereichsleiter Migration bei der Diakonie Altholstein. Organisiert hat die Ausstellung Rike Müller, Flüchtlingsberaterin bei der Diakonie Altholstein.
Zur Ausstellungseröffnung kam auch Stefan Schmidt, Flüchtlingsbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. „Der Fotograf hat das ganz besondere Auge für die Situation“, sagt Schmidt. Vor seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Flüchtlingsbeauftragter hat Stefan Schmidt 2004 als Kapitän des Hilfsschiffes „Cap Anamur“ 37 afrikanische Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot gerettet und auf Sizilien an Land gebracht. Für diese Hilfsaktion wurden Stefan Schmidt und weitere Beteiligte wegen Schlepperei angeklagt. Der Freispruch erfolgte nach einem fünfjährigen Prozess in 2009.
Die Ausstellung „Pursuing Peace – Das Streben nach Frieden“ ist von Freitag, 23. Oktober, bis Freitag, 13. November im Haart Café (Haart 224) in Neumünster zu sehen. Danach wechselt die Ausstellung ins Familienzentrum der Diakonie Altholstein (Am Alten Kirchhof 4).
Aufgrund der Pandemie gibt es keine festen Öffnungszeiten. Interessierte können sich bei Rike Müller (rike.mueller@diakonie-altholstein.de) melden. „Sie bekommen dann von Frau Müller eine persönliche Führung durch die Ausstellung“, erklärt Florentin Viebig.
Mehr Infos auf der Projektseite: friedensdialog.de
Die Diakonie Altholstein bietet an verschiedenen Standorten Beratung für Geflüchtete an: Übersicht
Foto: Vanessa Trampe-Kieslich, Geschäftsbereichsleitung Soziale Hilfen, Fachbereichsleitung Migration Florentin Viebig und der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Schmidt (v.l.) eröffneten die Fotoausstellung. / Freya M. Baier, Diakonie Altholstein