Drei Jahre Stromspar-Check: Energieeffizienz und Klimaschutz für alle
(Neumünster) Seit 2015 hilft
die Diakonie Altholstein mit dem Stromspar-Check Haushalten mit geringem
Einkommen, ihre Energiekosten zu reduzieren. Denn das Bewusstsein für das
Energiesparen ist in Neumünster scheinbar noch nicht so stark ausgeprägt, wie
die regionale Auswertung der Jahres-Stromverbräuche von Privathaushalten in
Schleswig-Holstein durch Eon Energie Deutschland ergab: Liegt der höchste
Durchschnittsverbrauch pro Haushalt in der Region mit 2995 kWh in Neumünster.
Das Stromspar-Team hat in den vergangenen drei Jahren rund 450 Haushalten mit geringem Einkommen zum Energiesparen beraten. In diesen Haushalten wurden 5.121 Soforthilfen wie Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten, Durchflussbegrenzer usw. kostenlos installiert – mit einem sehr beeindruckenden Ergebnis: Auf insgesamt rund 50.850 Euro summieren sich die Einsparungen, zudem wurden dadurch ca. 114 Tonnen CO2 vermieden.
Die Beratung ist individuell und findet in der eigenen Wohnung statt. Beim ersten Besuch nehmen die Stromsparhelferinnen und -helfer sämtliche Strom- und Wasserverbräuche auf und analysieren das jeweilige Nutzerverhalten. Aus diesen Angaben werden dann mit Hilfe einer Datenbank die entsprechenden Einsparpotenziale berechnet und ein detaillierter Effizienzplan für den Haushalt erstellt.
Erfolge für die Teilnehmer
Die Stromsparhelferinnen und -helfer kennen die Alltagsprobleme von Haushalten mit geringem Einkommen aus eigener Erfahrung, denn sie waren vorher selbst arbeitslos. Deshalb können sie auf Augenhöhe beraten. Seit Beginn des Projektes durchliefen insgesamt achtzehn AGH-Teilnehmende und ein Ehrenamtlicher das Stromspar-Check Projekt und machten viele Haushalte glücklich. Bei der letzten Zufriedenheitsabfrage bei den Kunden wurden sie mit der Gesamtnote „sehr gut“ beurteilt. Doch es gab noch weitere Erfolge: Für fünf von den Stromsparhelfern ging es im Anschluss an die Maßnahme auch gleich weiter, sie konnten in Arbeit vermittelt werden. Zwei davon erhielten im Projekt eine sozialversicherungspflichtige Anstellung.
In einem zweiten Besuch bauen
sie dann die jeweils sinnvollen Energie- und Wassersparartikel ein und geben
konkrete Tipps für weitere Einsparmöglichkeiten beim Heizen und Lüften, Kochen
oder Waschen. So können die Haushalte ihre jährlichen Energiekosten um
durchschnittlich 113 Euro reduzieren. Der Austausch eines alten Kühlschranks
oder einer stromfressenden Gefriertruhe gegen ein hocheffizientes
A+++-Kühlgerät spart noch einmal rund 100 Euro Stromkosten.
Foto: Stefan Saggau ist von Beginn an für den Stromspar-Check im Einsatz.