Ein Stich, zwei Häuser, drei Kreuze gemacht: Impfstart am Lehmberg
(Kiel, 1.2.2021) Hinter den Fenstern vom großen Saal im Altenzentrum St. Nicolai am Kieler Lehmberg erahnt man schon das mobile Impfteam in ihrer Schutzkleidung. Schutz ist auch das Gebot beim Zutritt, denn neben dem Eintrag in der Besucherliste, ist auch ein Schnelltest für Besucher Pflicht. Seit neuestem unterstützt, bei dieser bisher vom eigenen Personal durchgeführten Testung, die Bundeswehr. Zwei Soldat*innen bringen somit am Vormitttag von montags bis freitags Entlastung bei der Schnelltestung von Personal und besuchenden Angehörigen. Der Nasen-Rachen-Abstrich, „es wird jetzt kurz unangenehm“, ermöglicht ein zeitnahes Ergebnis und etwas mehr Gewissheit im Miteinander.
Und genau hinter dieser „Sicherheitsschleuse“ soll am heutigen Tag ein weiterer Schritt für die Gesundheit der Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen getätigt werden: der Impfstoff von BioNTech/Pfizer und gleich zwei Impfärzt*innen läuten den Impfstart in der Senioreneinrichtung der Diakonie Altholstein ein. Ebenso wird im Rahmen dessen auch die angrenzende Betreute Wohnanlage am Lehmberg mitbedacht. „Wir sind sehr froh darüber, dass unsere beiden Einrichtungen der stationären und ambulanten Pflege zeitgleich vom Einsatz des mobilen Impfteams profitieren und die eigentlich vielen gemeinsamen Berührungspunkte hoffentlich in Zukunft wieder für eine Belebung der Gemeinschaft sorgen“, blickt Benjamin Seidel, Geschäftsbereichsleitung Pflege und Senioren bei der Diakonie Altholstein, auf einen wahrscheinlich noch langen, aber auch hoffnungsfrohen Weg.
Mit Sicherheit in die Zukunft
Dafür hat Yulia Schwarz, Einrichtungsleitung vom Altenzentrum St. Nicolai, und ihr Team bereits frühzeitig alles vorbereitet und Gruppen zu je fünf Personen zusammen gestellt, so dass das Impfteam am Morgen des 1. Februars den doch recht straffen Plan direkt umsetzen kann. Denn insgesamt wollen und können sich heute 118 Bewohner aus beiden Häusern und 68 Mitarbeiter*innen vom Altenzentrum und der Ambulanten Pflege impfen lassen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt für diejenigen Mitarbeiter*innen, die bereits eine Infektion durchlaufen haben. Sie werden zunächst nicht geimpft, da von einer Immunität ausgegangen wird, und so der knappe Impfstoff anderen priorisierten Personen zunächst vorrangig verabreicht werden kann.
Eine von ihnen ist Anneliese Küssner aus dem Altenzentrum, die um 11.15 Uhr in Gruppe 13 an der Reihe ist, und die erste von zwei Impfungen erhält. Im Anschluss gibt sie erfahren zu Protokoll: „Es war wie jede andere Impfung.“ Während die Bewohner scheinbar ganz entspannt das Prozedere durchlaufen, berichtet Einrichtungsleitung Yulia Schwarz: „Für uns ist es eine echte Erleichterung, insbesondere nach den vergangenen Wochen der Aufregung. Nun schauen wir, selbstverständlich weiterhin mit großer Vorsicht entsprechend des wichtigen Hygienekonzeptes, mit einer guten Portion Zuversicht in die Zukunft.“
Bild oben: Bewohnerin Anneliese Küssner aus dem Altenzentrum St. Nicolai nahm den Impfstart ganz gelassen hin. Fotos: Nagel / Diakonie Altholstein