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Erfolgreich gegen Stromschulden

Ein Bericht im Neumünsteraner Sozialausschuss brachte den Stein ins Rollen: Im Februar 2015 zeigte Sibylle Schwenk von der Schuldnerberatung der Diakonie Altholstein die fatale Entwicklung bei den Stromschulden in der Stadt auf. Immer mehr Kunden hatten Zahlungsrückstände bei den Stromversorgern, immer höher waren die Summen und das führte immer häufiger dazu, dass die Versorgung eingestellt wurde. Nur in wenigen Fällen gewährte das Jobcenter den säumigen Kunden ein Darlehen. Doch auch dies hatte eher negative Folgen für die Betroffenen: Sie mussten vom Regelsatz des Arbeitslosengeldes nicht nur höhere Abschläge an den Versorger zahlen, sondern auch noch die Raten für das Darlehen. Zum Leben blieb noch weniger übrig als vorher, neue Schulden waren häufig die Folge.

Matthias Fahrenkrog, bei den Stadtwerken Neumünster GmbH Leiter des Forderungsmanagements, griff nach dem Bericht sofort zum Hörer und rief Sibylle Schwenk an. Gemeinsam entwickelten sie ein abgestimmtes Vorgehen, das auf Prävention und nachhaltige Konsolidierung abzielt. Diese Kooperation gilt mittlerweile als vorbildhaft für andere Kommunen. Das Paket besteht aus einem Stromsparcheck, um die Energiefresser im Haushalt zu finden, und einer realistischen Rückzahlungsvereinbarung mit den Stadtwerken.

Unterstützung und Beratung

Ganz praktisch läuft es so: Wenn sich SWN-Kunden mit Zahlungsrückständen an die Schuldnerberatung wenden, setzen sich die Beraterinnen sofort mit den Stadtwerken in Verbindung. Drei Monate Schonfrist gibt es dann vom Versorger, in denen die säumigen Zahler mit der Schuldnerberatung einen realistischen Ratenzahlungsplan entwickeln und ihre Finanzen auf sichere Füße stellen. Die Beraterinnen unterstützen die Klienten dabei, die laufenden Forderungen zuverlässig zu bedienen und auch andere Schulden zu regulieren.

Denn Sibylle Schwenk weiß: „Rund ein Drittel unserer Klienten hat Stromschulden – aber wer Stromschulden hat, hat auf jeden Fall auch andere Schulden!"

Die laufende Begleitung sichert den langfristigen Erfolg, das konnte Matthias Fahrenkrog feststellen: „Seit es die Kooperation gibt, ist fast keiner der ‚gemeinsamen Fälle‘ wieder in Verzug geraten." Ein weiterer Erfolgsfaktor ist das frühzeitige Handeln. Wer wartet, bis der Strom abgeschaltet ist und sich erst dann um Hilfe bemüht, hat es schwerer als derjenige, der bei der ersten Mahnung zur Schuldnerberatung geht oder versucht, in Eigenregie eine Lösung mit den SWN zu erzielen. „Das liegt natürlich auch an der Höhe der aufgelaufenen Forderungen", so Fahrenkrog.

Frühzeitige Absprache hilft

529 Neumünsteraner kamen im vergangenen Jahr in die offene Sprechstunde der Schuldnerberatung. 193 von ihnen hatten Stromschulden bei den SWN. Von den angekündigten Stromsperrungen konnten durch eine frühe Regulierung bzw. verbindliche Absprachen 98% verhindert werden.

Ein weiterer Baustein bei der Vermeidung von hohen Stromkosten ist der Stromspar-Check, der ebenfalls 2015 unter dem Dach der Diakonie Altholstein startete: Haushalte mit geringem Einkommen können ihren Stromverbrauch testen lassen und so die Stromfresser ausfindig machen. Das Stromspar-Check-Team hat außer der Beratung auch ein Paket mit Energiesparartikeln wie LED-Lampen im Gepäck, das direkt beim Sparen hilft. So werden dauerhaft der Verbrauch und damit die laufenden Kosten gesenkt.

Schuldnerberatung
Telefon 04321/25271010
schuldnerberatung@diakonie-altholstein.de

Stromspar-Check
Telefon 04321/250584
ssc-nms@diakonie-altholstein.de

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