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Gegen den Trend: Schuldnerquote steigt auf 18,09 Prozent

Jeder zehnte Bewohner in Deutschland, fast jeder sechste in Neumünster und sogar jeder Dritte in der Neumünsteraner Innenstadt, ist laut Schuldneratlas der Creditreform 2018 zahlungsunfähig. Dieser Zunahme gegen den landesweiten Trend und der entsprechend hohen Auslastung der Beratung, steht gegenüber, dass nur jeder 20. Betroffene diese Hilfe in Anspruch nimmt. „Angst vor persönlicher und gesellschaftlicher Stigmatisierung, Schamgefühle, Unkenntnis und hohe Zugangsbarrieren halten die Betroffenen davon ab bei uns Hilfe zu suchen“, sagt Fachbereichsleiterin Sibylle Schwenk.

Allerdings konnte eine der Barrieren, die zu lange Wartezeiten, ein bisschen abgebaut werden. Die Stadt Neumünster entwickelte 2018 das „Handlungskonzept Armut“ und gab zusätzliche Mittel frei mit der eine Vollzeitstelle geschaffen werden konnte. Nun kümmern sich sieben Beraterinnen, um die Problemlagen der Betroffenen. „Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Stadt Neumünster zusätzlichen Mitteln für Personal freigegeben hat“, sagt Geschäftsführer Heinrich Deicke.

513 Menschen befanden sich 2018 in einer laufenden Beratung. Dabei wird immer wieder deutlich, dass die Betroffenen mit Multiproblemlagen, wie Alleinerziehung, mangelnder Qualifizierung, prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Sprachbarrieren zu kämpfen haben. Sibylle Schwenk und ihr Team merken, dass es mittlerweile eine Häufung von überschuldeten Menschen im Alter von 26 bis 34 Jahren gibt. „Diese beziehen häufig Sozialleistungen“, erklärt die Leiterin der Schuldnerberatung. Zudem seien 78 Prozent aller Ratssuchenden in der Allgemeinen Schuldnerberatung Sozialleistungsempfänger.

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