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Im BZM finden Trennungsfamilien Hilfe

(Neumünster, 11.10.2021) Wenn Eltern sich trennen oder scheiden lassen, dann ist dies auch für die Kinder ein schwieriger Schritt. Daher bietet das Beratungszentrum Mittelholstein (BZM) der Diakonie Altholstein kostenfreie Gesprächsgruppen für Kinder unter dem Motto „Meine Eltern haben m(s)ich getrennt“ an. Seit diesem Jahr gibt es zudem begleitende Elterngruppen. „Der Umgang der Eltern mit der Trennung ist ausschlaggebend für den Grad der Belastung der Kinder. Die Gruppe unterstützt die Elternteile dabei, das Trennungserleben der Kinder in den Fokus zu rücken und sie bestmöglich zu entlasten“, erklärt Gruppenverantwortliche Ute Schoof wie es zur Idee einer Elterngruppe kam. 

Seit August treffen sich die Gruppen regelmäßig dienstags und donnerstags. Zehn Eltern in zwei Gruppen und insgesamt sechs Kinder nehmen an den Treffen teil. Haupthemen sind Verbesserung der Kommunikation der Eltern untereinander, Verbesserung des Konfliktverhaltens und Stressreduzierung. „Es ist entlastend mit anderen Eltern, die in ähnlichen Situationen sind, sprechen zu können. Die Gruppe hilft auch dabei einen anderen Blick auf die typischen Streitthemen zu bekommen“, sagt Teilnehmerin Friederike Nissen. Die Eltern, die an dem Gruppenangebot teilnehmen, beschäftigen aber auch Fragen zum Sorgerecht und Umgangsrecht.

Gehört werden und nicht alleine sein

Auch für die Kinder sind die Gesprächsrunden wichtig. In der Gruppe wird den Kindern geholfen, sich mit ihrer Lebenssituation und speziell der Trennung ihrer Eltern auseinanderzusetzen. In der geschützten Gruppenatmosphäre spüren sie, dass die anderen Kinder in einer ähnlichen Situation sind und sie mit ihrem Erleben nicht alleine stehen. „Die Kinder müssen sich nach der Trennung der Eltern auf eine neue Lebenssituation einstellen. Diese unbekannte Situation führt zu Verunsicherung. Auch Schuldgefühle, Verlassensängste und Traurigkeit begleiten sie. In der Gruppe wird deutlich wie erleichternd es für die Kinder ist offen darüber sprechen zu können“, berichtet Julia de Oliveira Moreira, Diplom-Psychologin & Gruppenverantwortliche. Der Ablauf der Sitzungen ist ritualisiert, um den Kindern größtmögliche Sicherheit zu geben. So wird darauf geachtet, in den Sitzungen Arbeits- und Spielphasen abzuwechseln, um Spannungen und Stress abzubauen.

Bevor die Gruppen gestartet sind, gab es Vorgespräche mit den Eltern und dem Kind, ob dieses Angebot, das alle 14 Tage stattfindet, in dem jeweiligen Fall sinnvoll ist. Das Projekt richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Die Gruppengröße liegt bei maximal zehn Kindern. „Auch die Eltern werden in die Arbeit eng eingebunden, da sie dafür sensibilisiert werden sollen, was ihr Kind in der neuen Situation braucht, wie sie ihm helfen können mit der Situation besser klar zu kommen und was stabilisierend wirkt“, sagt Gruppenverantwortliche Ute Schoof.

Die Eltern- und Kindergruppen werten die beiden Gruppenverantwortlichen Ute Schoof und Julia de Oliveira Moreira als Erfolg: „Der größtmögliche Gewinn für Kinder und Eltern durch dieses Gruppenangebot ist unserer Erfahrung nach gegeben, wenn beide Elternteile und das Kind an den Gruppen teilnehmen. Die Gruppenangebote werden sowohl von den Kindern als auch von den Eltern als gewinnbringend und positiv eingeschätzt. Wir werden das Gruppenangebot in dieser Form im nächsten Jahr wieder anbieten“, sagt Julia de Oliveira Moreira.

Das Projekt wird von der Glücksspirale über zwei Jahre mit insgesamt 20.000 Euro gefördert. Der Eigenanteil der Diakonie Altholstein beträgt 5.000 Euro. Das BZM freut sich über Spenden, um dieses Projekt weiter anbieten zu können. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann bei der Evangelische Bank, IBAN: DE79 5206 0410 2206 4848 40, BIC: GENODE F1EK1 unter dem Stichwort „2413 /Trennungskindergruppe“ spenden oder ONLINE

Bild: Ute Schoof (2.v.li.) und Julia de Oliveira Moreira (re.) mit den Teilnehmern Tanja Wienroth, Friederike Nissen und Arne Brunswiek (v.li.). | Foto: Diakonie Altholstein / Nagel

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