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Immer (für andere) da!

„Gibt es eigentlich eine Aktivität, bei der sie nicht dabei sind? Nein!“, damit ist eigentlich schon alles zu Antje Stock gesagt, eigentlich. Denn die 74-Jährige Nortorferin ist als Ehrenamtliche im Haus Simeon nicht mehr wegzudenken. Seit 21 Jahren hilft und unterstützt sie im Seniorenhaus der Diakonie Altholstein. Dafür wurde sie mit fünf anderen Ehrenamtlichen am 20. November feierlich von Ministerpräsident Daniel Günther mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. „Sie haben unglaublich viel Gutes bewirkt und selbst Verantwortung übernommen“, lobte der Ministerpräsident in der Feierstunde am Landeshaus die Geehrten.
 
 Angefangen hat bei Antje Stock alles mit dem gemeinsamen Spazierengehen mit einer Bewohnern und ehemaligen Nachbarin und umfasst heute nahezu jedes Angebot für die Bewohner des Hauses. „Morgen ist Singen und dann steht auch wieder Bingo auf dem Programm“, erzählt Antje Stock, während sie eine Bewohnerin im Rollstuhl zum Sitztanz fährt - immer im Einsatz eben.

Den Stuhlkreis vorbereiten, die Gehwagen vernünftig parken, in die Stühle helfen, Getränke in der Pause ausschenken und Rasseln und Tücher verteilen, so unterstützt sie Denisa Pepay, Leitung der Sozialen Betreuung beim Sitztanz, und macht auch gerne mit – immer mit einen Blick für die Bewohner, die sie selbstverständlich alle mit Namen kennt.

Neben den festen Aktivitäten ist Antje Stock auch bei den Festen engagiert, dekoriert und deckt die Tische, bewirtet die Bewohner. „Beim Martinsgansessen war ich eigentlich Gast, aber da konnte ich nicht aus meiner Haut und hab geholfen“, sagt Antje Stock, die immer für die anderen da ist. Sei es mit dem morgendlichen Mitbringen der Tageszeitung, kleineren Einkäufen oder einfach mit einem offenen Ohr. Das wissen die Bewohner ebenso wie die Angehörigen und Mitarbeitenden zu schätzen, denn ihr Optimismus überträgt sich schnell und das schon zwei Jahrzehnte. „Wo sind bloß die Jahre geblieben?“, fragt sie sich daher auch manchmal gerne.

Und wenn sie dann doch mal nicht da ist, heißt es sofort „Wo ist Antje denn?“. Wahrscheinlich ist sie dann im Urlaub, kümmert sich um ihre drei Enkelkinder oder pflegt den Garten vom Haus, das sie zusammen mit ihrer Tochter bewohnt. 

 „Meine Tochter, aber natürlich auch das tolle Team im Haus Simeon, sind Ansprechpartner, wenn es auch mal traurige Momente gibt“, weiß Antje Stock um den Rückhalt bei Todesfällen von liebgewonnenen Bewohnern, „Wir fangen uns gegenseitig auf“. Auf der anderen Seite ist sie aber selbst gerne Trösterin und bringt den Lebensmut zurück, freut sich wenn der ein oder andere aus seiner Lethargie herauskommt und bei Veranstaltungen mitmacht.

Und immer wenn jemand fragt, warum sie die Zeit ins Ehrenamt steckt, antwortet sie: „Die alten Menschen geben mir so viel zurück, die strahlenden Gesichter der Bewohner sind echter Dank. Und solange ich noch kann, mache ich das auch.“ Ein weiterer Punkt sind ihre „Arbeitskollegen“, wie sie sie nennt, denn die sind immer mit Einsatz und Freude dabei, auch mal für ein privates Gespräch. Sonst würde Antje Stock wohl kaum immer wieder das Haus in der Großen Mühlenstraße 52 betreten: “Wenn ich mal im Urlaub bin, freue ich mich jedes Mal riesig, hier wieder hereinzuspazieren!“ Dann unterstützt sie wieder, hilft in den Stuhl, begleitet den Klönschnackabend, hat ein offenes Ohr oder hält einfach die Hand. Und nun weiß sie, wo all die Jahre geblieben sind. Immer die Bewohner, den Menschen, im Vordergrund und für andere da, mehr als nur gelebtes Ehrenamt.

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