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Nachgefragt - psychologische Hilfen für Familien

Bilanzgespräch Beratungszentrum Mittelholstein

(Neumünster, 27.05.2021) Besonders schon zuvor belastete Kinder, Jugendliche und ihre Familien leiden unter den Folgen der Corona-Pandemie. Der Verlust von Freiheit, Aktivitäten, Austausch sowie die erheblichen Belastungen durch Homeschooling der Kinder, der Wegfall zuverlässiger Betreuungen und Unsicherheiten im Job, haben zu vielen Beeinträchtigungen geführt. Der Alltag musste immer wieder neu organisiert werden und es gab insgesamt weniger positive Ausgleichsmöglichkeiten zum Stressabbau. Dies führte zu einer Zunahme von Ängsten, Depressionen oder Aggressionen, unkontrolliertem Medienkonsum und in manchen Familien zu schweren Krisen, bis hin zu gewaltvollen Auseinandersetzungen. 

Im Jahresbericht der Erziehungs-, Familien-, Paar- und Lebensberatung wird deutlich, dass im Beratungszentrum Mittelholstein (BZM) trotz Einschränkungen durch die Corona-Krise und der aufwendigen Hygienemaßnahmen sehr viele Menschen mit großem Leidensdruck das kostenfreie psychologische Hilfsangebot in Anspruch genommen haben.

5244 Beratungssitzungen bezogen auf 835 Fälle, plus 99 Beratungen ohne Anmeldung bzw. aus den offenen Sprechstunden. „Das vergangene Jahr hat zusätzliche Kraft gekostet, doch war uns sehr wichtig, unbürokratisch und verlässlich für die Neumünsteraner*innen in Not da zu sein.“ Neben der Präsenzberatungen wurde im vergangen Jahr bei Bedarf auch Hilfe über Telefon oder Videoberatung angeboten. „Das war eine neue Erfahrung für uns“, berichtet Gundula Deicke, Fachbereichsleitung des BZM. 

Traditionell wichtig und kompetent

Das Beratungszentrum der Diakonie Altholstein bietet seit Mitte der 1970 Jahre ein integriertes psychologisches Beratungsangebot, dass nicht nur Eltern, Kinder und Jugendliche, sondern auch Einzelpersonen oder Paare bei unterschiedlichsten familienbezogenen oder persönlichen Problemlagen kostenfrei in Anspruch nehmen können.

„In diesen fast 50 Jahren ist eine sehr vernetzte Zusammenarbeit insbesondere zum Wohl von Kindern und Familien entstanden. Wir freuen uns als Stadt, dass es hier ein so  professionelles Angebot gibt, das eng und vertrauensvoll mit unserem ASD zusammenarbeitet“, so der erste Stadtrat Carsten Hillgruber. Im Jahr 2020 wurde der Vertrag zwischen der Diakonie Altholstein und der Stadt zur Finanzierung der Erziehungs-, Familienberatung wieder verlängert und auf eine sichere finanzielle Basis gestellt. 

Der Geschäftsführer der Diakonie Heinrich Deicke bedankt sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich bei der Verwaltung und insbesondere auch bei der Politik für die Unterstützung dieser Arbeit. Und hebt hervor, wie sehr der Diakonie dieses Hilfsangebot am Herzen liegt. „Daher finanzieren wir diese Beratungsstelle von unserer Seite mit zusätzlich über 100.000 Euro jährlich aus Eigenmitteln, um ergänzende Paar-, Lebensberatung anbieten zu können. Insgesamt ist der Bedarf jedoch noch größer“, sagt Heinrich Deicke. 

Besonders wichtig ist es in der Beratung, die Menschen, die sich ans BZM wenden, in Ihren Problemen ganzheitlich wahrzunehmen. „Von daher ist es uns ein großes Anliegen, vernetzte und vielfältige Angebote im Beratungszentrum zu konzipieren und mit anderen Trägern eng zusammen zu arbeiten“, ergänzt die Geschäftsbereichsleitung Familie, Andrea Dobin. So besteht im Rahmen der Kinderschutzes eine enge Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten in der Stadt und erwähnenswert ist die aufsuchende traumasensible Familienhilfe, eine intensive Hilfe zur Erziehung für Klient*innen mit besonders schwerwiegenden Problemlagen, die über den Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt Neumünster verfügt wird. 

Das aus Psycholog*innen und (Sozial-)Pädagog*innen bestehende professionelle Team des BZM unterzieht sich regelmäßig einer Qualitätsprüfung durch die Bundeskonferenz der Erziehungsberatungsstellen (bke). „Wir sind stolz“, erklärt Gundula Deicke, „dass das BZM in 2020 neben all den Herausforderungen nach umfangreicher Prüfung zusätzlich erneut das Qualitätssiegel erhalten hat und damit vollumfänglich alle geforderten fachlichen Standards erfüllt.“

BU: Gundula Deicke, Leiterin des Beratungszentrum Mittelholstein (BZM), Carsten Hillgruber, Erster Stadtrat Neumünster und Andrea Dobin, Geschäftsbereichsleitung Familie (v.li.) vor dem Beratungszentrum Am Alten Kirchhof 12 in Neumünster. Foto: Nagel/Diakonie Altholstein

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