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NeLe-Buchtipps

Die Ehrenamtlichen der Neumünsteraner Leselust, kurz NeLe, tragen für gewöhnlich mit Freude und Begeisterung Geschichten vor - vom Kindergarten, über Seniorenheim bis hin zur privaten Feier. Da jeder von ihnen nicht nur einzigartig, sondern auch ganz individuell ist, haben sie ihre Lesetipps einmal zusammengetragen:

Heike Reimann (Seniorenleserin) mag das Buch: Töchter einer neuen Zeit von Carmen Korn

Das Buch erinnert Heike an Erzählungen ihrer Familie. Es handelt von vier Freundinnen und spielt in der Zeit des ersten und zweiten Weltkrieges. Dass es den Mädchen verboten wurde, Berufe zu erlernen, weckt Erinnerungen an die eigene Geschichte. Es war eine Empfehlung ihrer Freundin und sie hat es sehr gerne gelesen.

ISBN 9783463406824

Auch das Buch Beethoven von Felix Huch (Lübbe Verlag) hat sie in guter Erinnerung. Es führte sie zur Musik Beethovens. Die schwere seines Lebens, die hohen Erwartungen des Vaters, der frühe Tot der Mutter, all das hat Heike tief bewegt und ein anderes Verständnis für seine Musik erweckt.

ISBN 9783404610945


Helga Kröger (Kita Leserin und Textwerkstatt-Teilnehmerin) mag das Buch: Offene See von Benjamin Myers

Ein junger Mann, der eigentlich Bergmann werden soll, ist getrieben von dem Wunsch, das Meer zu sehen. Kurz vor dem Ziel begegnet er einer älteren Dame. Sie nimmt ihn auf und versorgt ihn mit den wichtigsten Dingen der Welt, wie Helga findet: Mit gutem Essen und guter Literatur. Bei ihr blüht der junge Mann auf. Es ist die Geschichte einer Erweckung und in einem sehr angenehmen Schreibstil geschrieben.

ISBN 978-3-8321-8119-2


Karin Böhnke (Kita und Seniorenleserin) mag am liebsten schöne Kurzgeschichten. Das „Kyberbuch“ von Manfred Kyber liebt sie besonders. Geschichten aus Kiel, sowie Märchen sind darin zu finden. Die Haselmaushochzeit wärmt besonders ihr Herz, aber auch Peter Plüsch und die Kröte gehört dazu.

ISBN 9783498034207 

Im Seniorenheim liest sie gerne Kurzgeschichten, die besonders gut für Menschen mit Demenz geeignet sind. „Als die Kaffeemühle streikte“ kommt meist gut an. Es sind kurze Geschichten, die leicht zu lesen sind, gut zu betonen und dadurch auch gut zu verstehen.

ISBN 978-3-7655-4123-0


Regina Gehrts (Kita Leserin) empfiehlt als Leserin im Kindergarten

"Oh,oh ...Octopus" von Elle van Lieshout
Dieses Buch gefällt ihr und den Kindern, weil die Geschichte liebevoll erzählt und wunderschön illustriert ist, ein großes Vergnügen.

ISBN 978-3-905945-06-5 

"Der Gute-Nacht-Kuss, der daneben ging“ von David Melling
Eine spannende Gute-Nacht-Geschichte, die gleichzeitig so fantasievoll erdacht, voller lustiger Einzelheiten ist und am Ende doch für eine gute Nacht sorgt...
Auch diesem Buch zauberhaft gezeichnet und das ist für mich ein wichtiger Punkt bei der Auswahl von Kinderbüchern

ISBN 9783789168666 

"Mia und das Blumenwunder" von Alison Jay
Das Buch passt sehr gut in diese Jahreszeit. Es ist sehr beliebt bei den Kindern, weil es viele lustige Dinge zu entdecken gibt und trotzdem ganz viel über die Natur und Bienen und Blumen erklärt.
Einfach schön.....

ISBN 9783401711485

Das sind zurzeit ihre Favoriten. Alle Bücher sind geeignet für 4 bis 6jährige, eventuell auch jünger.


Gudrun Köster (Kita Leserin und Teilnehmerin der Textwerkstatt) hat sehr viel gelesen in den letzten Wochen, zur reinen Unterhaltung auch viele Krimis. Aber auch "Ikarien" von Uwe Timm oder "Die rechtschaffenen Mörder" von Ingo Schulze und "Tyll" von Daniel Kehlmann.

Ihre schönste Lektüre in den letzten Monaten war "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens (ISBN 978-3-446-26419-9). Kein Geheimtipp, er stand auf den Bestsellerlisten, aber aus ihrer Sicht empfehlenswert. Die Autorin verknüpft detaillierte, wunderbare Naturschilderungen mit der Geschichte eines außergewöhnlichen, einsamen Aufwachsens und Erwachsenwerdens. Gleichzeitig ist es aber auch eine berührende Liebesgeschichte und ein spannender Kriminalfall, dessen eigentliche Lösung sich erst spät offenbart.
Ein Roman, der unterhaltsam ist, aber dennoch nicht seicht und oberflächlich.


Alexandra Mallon
Eine Ihrer Zeit unangepasste junge Frau, Adele, und ein ausdrucksstarker Maler, Gustav Klimt, haben mich in diesem Buch in eine andere Welt versetzt. Gut zu lesen, gut für die Seele, gut sich bis zu seinem Gemälde "Der Kuss" zu träumen. Gekonnt geschrieben von Valerie Trierweiler.

Auch der gleichnamige Film ist lohnenswert anzusehen.
ISBN 978-3-7466-3449-4 beim Aufbau Verlag Berlin

Hans Pries:
Der Mann, der Auszog, um den Frühling zu suchen" von Clara Maria Bagus.

In dieser Corona-Zeit den Frühling suchen, hat mich dazu gebracht, dieses Buch zu lesen. Völlig unvoreingenommen habe ich mich auf den Inhalt des Buches eingelassen, um mir am Ende irgendwie selbst begegnet zu sein. Die Autorin hat es für mich meisterhaft verstanden Magie und Realität zu einem Lebensbild zu vereinen. Toll.

ISBN 978-3-7934-2307-2 beim Allegria Verlag Berlin

Während der Coronakrise habe ich wirklich richtig viel gelesen. Leider muss ich sagen: es war auch sehr viel Zeug dabei, das ich ohne jede Leidenschaft, ohne Begeisterung einfach so als Lesefutter weggelesen habe. Die Lektüre hat mich nicht berührt, nicht erreicht, nicht bewegt. Ich hoffte vergebens von Buch zu Buch auf ein echtes Lese-Erlebnis, bis ich endlich, endlich fündig wurde:

„Tante Martl“ von Ursula März. Die helle Freude! Es geht um das Leben dreier Schwestern, alle noch vor dem 2. Weltkrieg geboren, alle grundverschieden. Es berichtet die Nichte. Jede nimmt auf ihre Weise ihr Schicksal an. Besonders originell ist Tante Martl mit ihrem pfälzischen Dialekt und ihren erfrischenden Ansichten über das Leben und die Schrullen ihrer Schwestern. Ein wunderbares Buch. Sehr zu empfehlen.

Dann habe ich einen großartigen Erzähler entdeckt: Alain Claude Sulzer. Ich hatte große Freude der großen Kunstfertigkeit, mit der es dem Autor gelingt, einen fesselnden Roman zu präsentieren: „Unhaltbare Zustände“. Es geht um das Leben eines bislang sehr erfolgreichen Mannes, dem ein jüngerer Nachfolger vor die Nase gesetzt wird. Damit wird er ganz schlecht fertig. Der Zufall fügt es, daß der sehr zurückgezogen lebende Mann einen Briefwechsel mit einer Radiopianistin beginnt, die ihrerseits ein bißchen weltfremd ihr sehr individuelles Leben lebt. Diese beiden einsamen Leben treiben im Roman aufeinander zu. Ein melancholisches Buch? Ja. Und: ein Meisterwerk, wenn man Freude hat an gutem Stil und schöner Sprache.

Genauso gelungen: „Aus den Fugen“ vom selben Autor. Ein Pianist bereitet sich in Berlin auf sein Konzert in der Philharmonie vor. In den anderen Kapiteln erfahren wir parallell, wie andere Menschen, die auf ihre Weise an diesem Abend teilnehmen, sich zeitgleich auf den Weg machen: die beiden Freundinnen, von denen eine eigentlich keine Lust hat, noch weg zu gehen, der Eventmanager, der im Taxi mit seinem Geliebten in Streit gerät, die Managerin des Pianisten, die fürchtet, einen Migräneanfall zu bekommen, der Kellner einer Catering-Firma, der angesichts des unglaublichen Reichtums der Gastgeber auf schräge Ideen kommt … Und dann: Ein Eklat! Große Klasse!

Alle drei Bücher sind in der Stadtbücherei ausleihbar.

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