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Neue Küche für die ZBS

Die Tagesstätte für Wohnungslose in Neumünster kann bald in erneuerter Küche den Mittagstisch bereiten. Edeka-Betriebsrat unterstützt zum zweiten Mal den Ausbau mit einer Spende.

Mitten im Sommer erhielt die Tages- und Übernachtungsstelle für Menschen in Wohnungsnot (ZBS) der Diakonie Altholstein ein verspätetes Weihnachtsgeschenk: Der Neumünsteraner Betriebsrat der Edeka Nord entschied sich dafür, der ZBS mit 1.111 Euro für die Ausstattung der Küche zu helfen. Die Geschäftsführung des Unternehmens hatte im vergangenen Jahr auf Weihnachtsgeschenke für Geschäftspartner verzichtet und jedem der Betriebsräte an den drei Lagerstandorten ein Drittel der Gesamtsumme für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt.

Bereits im letzten Jahr waren Petra Salewski als Betriebsratsvorsitzende und Michael Fink, Geschäftsbereichsleiter Personalwesen, zu Besuch in der Wohnungsloseneinrichtung in der Gasstraße gewesen und hatten eine erste Spende in Höhe von 3.500 Euro übergeben. „Jetzt waren wir gespannt, ob die Küche fertig ist“, sagt Petra Salewski. Bei ihrem Besuch konnten sie direkt sehen, wie das Geld Früchte getragen hat: Der Umbau der Küche ist in vollem Gange. 7.783 Essen haben Hans-Jürgen Bröcker und sein Team im vergangenen Jahr hier für die Bewohner der Übernachtungsstelle und mittellose Besucher zubereitet – auf einem gewöhnlichen Herd und mit 20 Jahre alten Haushaltsküchenschränken. Eine logistische Leistung bei rund 30 Besuchern pro Tag und gut doppelt so vielen bei den Oster- und Weihnachtsfeiern in der Einrichtung der Diakonie. Nun sind Küche und Vorratsraum neu gefliest und hygienische Edelstahlschränke aufgestellt. Daneben das Prunkstück: Ein Profiherd mit Warmhaltebereich. Der Leiter der Tages- und Übernachtungsstelle strahlt, als er den Edeka-Mitarbeitern zeigt, was aus ihrer Spende geworden ist. Bloß für einen neuen Kühlschrank fehlte bisher das Geld, doch das brachten Petra Salewski und Michael Fink gestern in Form des Spendenschecks mit. „Ich hatte mich schon richtig geärgert, dass es dafür nicht mehr reicht“, gibt Hans-Jürgen Bröcker zu, dessen Mitarbeiter durch Eigenleistung beim Aufbau schon sparten, wo es ging.

Er hofft, dass in der nächsten Woche die Arbeiten abgeschlossen sind, denn in den bisher fünf Wochen Umbauzeit blieb die Küche für Bewohner und Besucher kalt. „Zum Glück sind wir nicht voll belegt“, sagt Bröcker, „Bis Mitte April mussten wir Matratzen auf den Gängen auslegen, weil die Betten nicht reichten.“ Zehn Frauen und 15 Männer können gleichzeitig in der ZBS aufgenommen werden, im vergangenen Jahr waren es insgesamt 210 Menschen ohne Wohnung. Sie bleiben im Schnitt 18 Tage, bis für sie mit Hilfe der angegliederten Beratungsstelle eine Lösung gefunden wurde. Ein knappes Viertel von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Der Mittagstisch wird aus Spenden ermöglicht, zusätzlich zahlt jeder Esser einen Euro, sofern er kann. Im vergangenen Jahr überstieg die Zahl der externen Besucher erstmals seit fünf Jahren die der Bewohner.

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