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Scheinbushaltestelle und Postkasten für die Demenz-WG

(Henstedt-Ulzburg, 06.08.2021) Seit zwei Jahren leben zwölf Senior*innen in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft an der Kreuzkirche der Diakonie Altholstein. Seit gut einem Jahr arbeitet Petra Henry-Könnemann in der Einrichtung für Menschen mit Demenz. Ihr fiel auf, dass einige der Bewohner*innen öfters auf einer Bank im Eingangsbereich sitzen. „Immer wenn ich gefragt habe, warum sie denn da sitzen, sagten sie mir, dass sie auf den Bus warten“, berichtet die Betreuerin. So kam Petra Henry-Könnemann die Idee eine Scheinbushaltestelle aufzustellen. „Menschen mit kognitiven Einschränkungen können oft noch Informationen über ihr Langzeitgedächtnis abrufen. Viele haben früher auf den Bus gewartet um nach Hause zu kommen. Gerade wenn Bewohner neu einziehen, haben sie einen starken Drang einer Hinlauftendenz. Mit der Scheinhaltestelle möchte die Diakonie Altholstein es unseren Bewohner*innen ermöglichen, den Drang sich „wegzubewegen“ verringern und eine sichere Umgebung zu schaffen“, erklärt Jacqueline Hille, Teamleitung der Demenz-WG über die Wichtigkeit einer Scheinbushaltestelle. Petra Henry-Könnemann fragte bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) an, ob diese nicht eine alte Bushaltestelle hätten und bekam eine positive Rückmeldung. „Demenz ist ein Thema, das uns alle angeht. Denn die Krankheit kann jeden treffen. Wir freuen uns, wenn wir mit so einfachen Mitteln dazu beitragen können, dass es Betroffenen, zumindest für einen Moment, besser geht“, sagt Susanne Rieschick-Dziabas, VHH-Marketingleiterin. Nun steht im Garten der Demenz-WG eine typisches Haltenstellenschild mit einem H – sogar einen Haltestellenplan der Linie 293, die an der Hauptstraße fährt, organisierten die Mitarbeitenden der VHH.

Auf der Bank können die Bewohner*innen jetzt auf den Bus warten, der nie kommen wird. „Sie haben dann aber das Gefühl, dass sie irgendwo ankommen“, erklärt Jacqueline Hille. Auf dem Weg zur Bushaltestelle können Bewohner*innen der Demenz-WG zudem noch ihre Post wegbringen, denn die Deutsche Post spendet einen großen gelben Briefkasten. Auch hier hatte Betreuerin Petra Henry-Könnemann bei der Post angefragt. „Das war gar nicht so einfach, umso mehr freut es mich, dass es geklappt hat“, sagt sie. Der Briefkasten steht nun am Wegrand im Garten der Demenz-WG. „Die Deutsche Post DHL ist überall in der Region zu Hause und steht für verlässliche Qualität und zukunftsweisende Innovationen. Wir übernehmen sehr gerne soziale Verantwortung. Wenn wir hier durch das Aufstellen eines Postbriefkastens dazu beitragen können, dass die Bewohner*innen der diakonischen Einrichtung gewohnte Alltagssituationen wie Einwerfen von Briefen erleben können, tun wir dies sehr gerne“, sagt Gerrit Karp, Betriebsleiter für die Brief- und Paketzustellung des Zustellstützpunktes Pinneberg der Deutschen Post. 

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