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Schuldnerberatung im Kreis Steinburg will mehr

Wenn das Geld nicht mehr reicht, kann es schnell unangenehm werden: Immer häufiger geht es für Christoph Feige und sein Team von der Schuldnerberatung von Steinburg Sozial darum, Stromsperren oder gar die Räumung der Wohnung wegen Mietschulden zu verhindern. Dabei zögern viele den Gang zur Beratungsstelle mitten in Itzehoe hinaus, bis es fast zu spät ist.

Über eine mangelnde Nachfrage kann sich die Schuldnerberatung des gemeinnützigen Trägers Steinburg Sozial trotzdem nicht beklagen: Um 15% stiegen die Anmeldungen im ersten Halbjahr 2018 auf 238 Personen. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 433. Im Schnitt kommen neun neue Klienten zu den Sprechstunden. Wenn es nach Christoph Feige geht, sollten es aber noch mehr sein, denn auch die Zahl der überschuldeten Steinburger stieg laut dem Schuldneratlas der Auskunftei Creditreform gegen den Landestrend zum sechsten Mal in Folge und liegt nun bei 13.349 Personen. Das entspricht einer Schuldnerquote von 12,18% (+0,05), die deutlich über dem Landeschnitt von 10,94% liegt. „Selbst wenn wir vorsichtig schätzen und nur von 10.000 überschuldeten Personen ausgehen, fehlen die anderen 9.500, die sich nicht beraten lassen und für die es schnell zu spät sein kann“, warnt der Fachbereichsleiter.

Das Team der Schuldnerberatung hat daher unterschiedliche Wege beschritten, um ver- und überschuldete Menschen im Kreis Steinburg auf die kostenlose Beratung aufmerksam zu machen und rechtzeitig Hilfe zu bieten. Die Sprechstunden in der Außenstelle Glückstadt wurden ausgedehnt, die überarbeiteten Faltblätter großflächig verteilt. Auf der Internetseite www.steinburg-sozial.de können sich die Nutzer Unterlagen zur Vorbereitung des ersten Termins einfach herunterladen. Kurzfristige Termine kann das siebenköpfige Team fast immer anbieten, und eine Prämisse ist Christoph Feige wichtig: „Niemand wird weggeschickt!“

Noch einen Schritt weiter denkt Andrea Dobin, die für den Geschäftsbereich Soziale Hilfen zuständig ist: „Um die Hürden zu beseitigen wäre es ideal, als Schuldnerberatung zu den Menschen hinzugehen.“ Damit meint sie allerdings keine Hausbesuche, sondern eher Informationsangebote in festen Kreisen wie Seniorengruppen oder Schulen. Bisher nehmen erst vier allgemein- und berufsbildende Schulen im Kreis das Angebot der Schuldnerberatung wahr, Präventionsveranstaltungen zur finanziellen Allgemeinbildung bei sich stattfinden zu lassen. „Wir stellen immer wieder fest, dass junge Erwachsene nur wenig Kenntnisse über die Kosten eines eigenen Haushalts oder Autos haben“, stellt Christoph Feige fest. Wichtig sei es daher, frühzeitig den Umgang mit Geld zu erlernen. In den Unterrichtseinheiten lernen die Schüler, ihr eigenes Verhältnis zu Geld zu hinterfragen und mit dem auszukommen, was ihnen zur Verfügung steht. Und auch hier wünscht sich die Schuldnerberatung mehr: „Es wäre schön, wenn noch weitere Schulen das Angebot wahrnehmen würden“, betont Andrea Dobin.

Neben der Beratung in Itzehoe bietet die Schuldnerberatung auch Sprechstunden in Glückstadt und Kellinghusen an. Terminvereinbarung unter 04821 / 9489990.

Itzehoe

Timm-Kröger-Str. 2

Offene Sprechstunde Donnerstag 14-16 Uhr


Glückstadt

Stolpmünder Str. 19

Sprechzeiten

Dienstag und Donnerstag,
 8-12 und 14-16 Uhr

Kellinghusen

Schulstr. 4 (MGH)

Offene Sprechstunde 

2. Mittwoch im Monat,
 9-11 Uhr

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