Erfahrung. Nähe. Kompetenz
Menü

Verstorben, aber nicht vergessen

Der November ist der Monat des Gedenkens. Den Abschluss bildet der Totensonntag. Wir gedenken derer, die im Jahr zuvor verstorben sind, und dabei erinnern wir uns oftmals besonders auch an die letzte gemeinsame Zeit, die wir mit unseren Lieben verbracht haben. „Als Diakonie ist es uns ein besonderes Anliegen, dass wir sowohl die zu Pflegenden als auch die Angehörigen in der Zeit des Abschiednehmens gut begleiten. Dazu zählt neben einer fachlichen und versierten Pflege auch die menschliche Zuwendung, die über die verordnete Versorgung hinausgeht“, sagt Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein.

Mit der Pflege war die Diakonie Altholstein von Beginn an Teil des Netzwerkes der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV). „Gemeinsam mit Ärzten, dem FEK und anderen Kooperationspartnern in der Pflege bilden wir ein Netzwerk, das  Menschen in Ihrer letzten Lebensphase hoch professionell begleitet und Ansprechpartner für die Angehörigen ist“, sagt Heinrich Deicke.

Im Mittelpunkt der SAPV stehen die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Patienten und ihrer An- und Zugehörigen. Die Lebensqualität und Selbstbestimmung unheilbar Kranker und Sterbender soll soweit wie möglich erhalten, gefördert  und verbessert werden, um ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in gewohnter Umgebung zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Beratung und Begleitung von Angehörigen. Bei Bedarf finden, zusätzlich zu der ambulanten Pflege tägliche Hausbesuche statt und eine 24 Stunden Rufbereitschaft steht für 

Notfälle bereit. „Angst vor dem Sterben und Traurig sein sind ganz natürlich“, erklärt Katharina Kuhlmann-Becker, Leiterin SAPV bei der Diakonie Altholstein. „Gleichzeitig gehen diese Themen uns alle an. Gerade in der jetzigen Zeit rückt der Tod vermehrt in den Blickpunkt. Wir wollen dazu beitragen, dass es kein Tabu mehr ist, sich damit zu beschäftigen und mit anderen darüber zu sprechen“, betont sie. Daher hat Katharina Kuhlmann-Becker gemeinsam mit Andrea Krull vom Verein Eierstockkrebs und Palliativfachkräften einen Abschiedsknigge geschrieben und den Workshop „Wie geht sterben“ entwickelt. 

„Der Abschiedsknigge ist ein Türöffner für Gespräche mit dem Betroffenen in der Familie oder mit Freunden“, berichtet Katharina Kuhlmann-Becker von Erfahrungen. Immer wieder versorgt ihr Team, das aus 14 Fachkräften besteht, auch sehr junge Menschen oder junge Eltern, die an einer lebensbegrenzenden Erkrankung in nächster Zeit versterben werden. „Hier sind die Themen Weinen und Trauern ein besonders sensibler Bereich, da Eltern für ihre Kinder stark sein wollen“, sagt sie. Versorgung bedeutet hier nicht nur körperliche Versorgung, sondern auch soziale und spirituelle Begleitung. So stellen die Pflegefachkräfte oft auch Kontakt zu Seelsorgern her. „Ich bin froh, dass wir hier eine enge Verzahnung haben. Wenn ein Mensch sich auf seinem letzten Weg befindet, ist es wichtig, dass er gut medizinisch, pflegerisch und seelsorgerisch begleitet wird“, betont Kurt Riecke, Propst des Kirchenkreises Altholstein. Für ihn ist Diakonie gleich Kirche. „Wir müssen für die Menschen da sein. Und wir als Kirche und Diakonie sind da – auch mit der Palliativversorgung“, sagt Propst Kurt Riecke.

Die Pflege Diakonie des Diakonischen Werks Altholstein bietet mit der SAPV in den Regionen rund um Kiel, Neumünster, Bordesholm, Rickling und Bad Bramstedt eine flächendeckende Versorgung an. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nach ärztlicher Verordnung. 2019 versorgte das SAPV-Team der Diakonie Altholstein fast 350 Patientinnen und Patient. In diesem Jahr sind es bereits 340.

x
Suchbegriff eingeben und Enter drücken
Spenden
Nach oben scrollen