Zu Besuch bei der Diakonie Altholstein: Oberbürgermeister-Kandidat Tobias Bergmann
(Neumünster, 11.3.2021) Unter dem Motto „Neumünster kann mehr“ tritt Tobias Bergmann als Kandidat für die Wahl zum Neumünsteraner Oberbürgermeister am 9. Mai an. Was die Einrichtungen der Diakonie Altholstein schon jetzt können, aber auch was sie sich an „Mehr“ wünschen, erfuhr der Kandidat bei seinen Besuchen im Sozialkaufhaus und der Schuldnerberatung.
„Wir erwarten aufgrund der Corona-Pandemie eine Verschärfung der Armutslagen und sind froh, dass wir durch einen erhöhten Zuschuss der Stadt Neumünster seit zwei Jahren die Möglichkeit hatten, unsere allgemeine Schuldnerberatung entsprechend auszubauen“, sagt Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein. In den vergangen Jahren ist der Bedarf an Beratung stetig angewachsen. Betroffen von den Überschuldungen der Privathaushalte sind häufig insbesondere auch die Kinder. Von daher wünscht sich die Fachbereichsleitung der Schuldnerberatung, Sibylle Schwenk, „dass insbesondere Kinder bei den Hilfen mehr in den Blick geraten und dass aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten der Eltern, keine Bildungsarmut bei den Kindern entsteht.“
Eine weitere Bitte an den Oberbürgermeister-Kandidaten der SPD ist, sich dafür einzusetzen, dass mehr bezahlbarer Wohnraum für Familien geschaffen wird und entsprechende Initiativen der Wohnungsunternehmen in Neumünster gestartet werden. Zusätzlich fordert sie, den Zugang zum Wohnraum zu erleichtern, auch wenn eine negative Schufa-Auskunft für den Mietinteressenten vorliegt, aber bekannt ist, dass bei diesem eine erfolgreiche Schuldenregulierung durch die Schuldnerberatung stattgefunden hat.
Ein Einkaufserlebnis schaffen
Eine weitere Station war dann das Sozialkaufhaus Neumünster in der Wasbeker Str. 53, hier erläuterte Stephanie Vallentin, Geschäftsbereichsleitung Arbeit und Bildung bei der Diakonie Altholstein, das Konzept dieses Arbeitsmarktprojektes, das auf drei Säulen beruht: Entwickelt wurde es als arbeitspolitisches Instrument mit dem Schwerpunkt, Langzeitarbeitslosen an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen. Regelmäßige sinnvolle Beschäftigung und pädagogische Betreuung sollen den Tagesablauf strukturieren und die Vermittlungschancen erhöhen. Ein weiterer wesentlicher Grund dieses Kaufhaus zu betreiben ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. „Wir freuen uns über ausgesprochen schöne und erhaltenswerte Möbel- und Kleiderspenden, die ansonsten auf dem Sperrmüll, oder in dem Altkleidercontainer gelandet wären, so Stefanie Vallentin. Als dritter Punkt ist die soziale Komponente von besonderer Wichtigkeit. Die gespendete und gut aufbereitete Ware wird zum Selbstkostenpreis an Menschen, die aufgrund Ihrer Einkommenssituation nur über geringe finanzielle Mittel verfügen, mit einem Einkaufserlebnis angeboten.
Weiterhin sehr erfolgreich läuft das Projekt Stromspar-Check, das inzwischen seit fünf Jahren in der einkommensschwachen Haushalten Beratung und Unterstützung anbietet. Ziel ist es Einsparpotentiale beim Stromverbrauch ausfindig zu machen und Alternativen anzubieten.
Für beide Maßnahmen wünscht sich der Geschäftsführer Heinrich Deicke „eine noch bessere und engere Kooperation mit städtischen Betrieben wie SWN und Abfallwirtschaft wie wir es in anderen Standorten vorfinden.“
Tobias Bergmann war beeindruckt von den Arbeitsmarktprojekten und versprach Erfahrungen, die er beruflich in diesen Arbeitsfeldern gesammelt hat, hier in Neumünster mit einzubringen. Ihm ist es ein besonders Anliegen so betont er, „dass gerade städtische Unternehmen ob in der Wohnungswirtschaft, der Energieversorgung oder im Abfallbereich soziale Projekte begleitet, fördert und mit gemeinnützigen Trägern vor Ort kooperiert.“