Grundsteinlegung Wohnpark Simeon
Mit der Übernahme vom Seniorenzentrum „Haus Simeon“ in Nortorf, war es für die Diakonie Altholstein ein Anliegen, diese Einrichtung zu stärken und weiter zu entwickeln, um insbesondere die gesundheitliche und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken. Das Projekt „Wohnpark Simeon“ setzt nun den nächsten Schritt, vielmehr die ersten Steine aufeinander. An der Fabrikstraße in Nortorf entsteht auf rund 4.000 Quadratmetern Betreutes Wohnen mit 69 Wohneinheiten. Gelegen nicht nur mitten im Land, liegt der geografische Mittelpunkt Schleswig-Holsteins doch in Nortorf, sondern auch mitten im Grünen.
Die Grundsteinlegung am heutigen Donnerstag, 25. Juni war für die Diakonie Altholstein ein historisches Ereignis, ist man doch zum ersten Mal selbst Bauherr. Gleichzeitig war es auch für Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein, eine Premiere und so fand sie lobende Worte für den entstehenden Wohnpark: "Es sind Projekte wie diese, die zeigen, dass bezahlbarer Wohnraum und Wohnqualität keine Widersprüche darstellen - und das in einem Bereich unseres Landes, einer ländlichen Region, die von Investoren häufig gemieden wurde - dabei ist es das, was wir für ältere Menschen brauchen."
Damit bietet das Quartier Simeon und die Arbeit der Diakonie Altholstein im ländlichen Raum eine sichere Struktur und Unterstützung für ältere Menschen: mit „Essen auf Rädern“, der Ambulanten Pflege und der Senioreneinrichtung Haus Simeon mit der angeschlossenen Tagespflege, komplettiert die nun entstehende Betreute Wohnanlage das Angebot nach dem Motto „Pflege leben“ in der Region. Ziel ist es daher, dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum für Senioren in einem ländlichen Zentralort zu schaffen und so ein ganz neues Quartier entstehen zu lassen, in dem Begegnung zwischen Jung und Alt ermöglicht wird.
Entstehung vom Quartier Simeon
2016 hat die Diakonie Altholstein das Seniorenheim von den Imland Klinken übernommen. So wurde, nachdem man sich zunächst mit der Einrichtung vertraut gemacht hatte, als erstes, in Ergänzung zur stationären Pflege, 2017 ein ambulanter Pflegedienst gegründet und der mobile Mahlzeitendienst „Essen auf Rädern“ vom DRK übernommen, um die beiden Versorgungsarten – Ambulant und Stationär - noch besser miteinander zu vernetzen. Mit der Einrichtung der Tagespflege 2018 wurde diese Intention weiter fortgesetzt, so dass mittlerweile in der Mühlenstraße ein ganzheitliches Pflege- und Dienstleistungszentrum entstanden ist.
Beim Wohnpark Simeon hat sich die Diakonie Altholstein bewusst für das Programm „PluSWohnen“ entschieden. Es umfasst Betreuung, Assistenz und Service mit entsprechender baulicher und technischer Ausstattung, die geeignet sind zu einer selbstständigen und eigenverantwortlichen Haushaltsführung. Durch die Förderung und Bezuschussung durch das Land und die Investitionsbank Schleswig-Holstein werden mehr als 50 % aller Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein zu mieten sein und sind somit auch für ältere Menschen mit geringen Einkünften attraktiv. „Dem Aufsichtsrat der Diakonie Altholstein war es bei der Planung des hiesigen Projektes ein besonderes Anliegen, dass hier Wohnraum für alle Einkommensgruppen geschaffen wird“, so der Vorsitzende des Aufsichtsrates Dr. Dieter Radtke.
Mit dem Betreuungs- und Beratungsangebot, das an die Mietverträge gekoppelt sein wird, will die Diakonie nicht nur einen guten Service für die Bewohner schaffen, sondern auch Impulse setzen, dass rund um die Mühlen- und Fabrikstraße ein neues Wohnquartier entsteht, in dem sich Jung und Alt begegnen sollen.
Regional, gemeinsam, gut
So ist es der Wunsch, dass gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren aus Nortorf, wie z. B. Kirchengemeinde, VHS sowie Vereinen und Verbänden, in den Begegnungsräumen, die mit geschaffen werden, und zum Teil auch im Seniorenzentrum Simeon bereits vorhanden sind, Veranstaltungen stattfinden, die das Wohnquartier mit Leben füllen.
Der Bauherr ist sehr froh, dass sich in der Ausschreibung zum überwiegenden Teil Gewerke durchgesetzt haben, die aus der Region kommen. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir mit unseren Angeboten hier in Nortorf und den angrenzenden Gemeinden verankert sind und Zuspruch von den Menschen erfahren. Von daher war es unser Anliegen, wenn wir die ländliche Region stärken wollen, dass auch wir überwiegend mit den Firmen zusammen arbeiten, die aus der Gegend kommen,“ so Heinrich Deicke, Geschäftsführer der Diakonie Altholstein. Geplant wurden die Gebäude vom Planungsring Mumm aus Treia, der Rohbau wird erstellt durch die Firma Reese aus Bordesholm, die auch den Grundstein setzen wird. Ziel ist es, dass die ersten Mieter im Herbst 2021 in ihre Wohnungen im Wohnpark Simeon einziehen.
„Dass es der Diakonie Altholstein gelungen ist, mit diesem Projekt auch die politischen Ziele der Landesregierung zur Stärkung der ländlichen Räume mit zu unterstützen, freut uns natürlich sehr und wir sehen es als große Wertschätzung an, dass die Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung, Sabine Sütterlin-Waack, heute bei der Grundsteinlegung dabei ist“, so Heinrich Deicke.
Foto: Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack und Diakonie Altholstein-Geschäftsführer Heinrich Deicke hatten sichtlich Spaß beim einmörteln der Zeitkapsel.
Zahlen und Fakten
Wohnpark Simeon
- Zwei baugleiche Gebäude mit insgesamt 69 Wohnungen, zuzüglich einen Gemeinschaftsraum.
- Ein zentraler Haupteingang erschließt über ein Treppenhaus und eine Aufzugsanlage alle Geschossebenen vom Keller bis zum Staffelgeschoss. In den Geschossen verbindet ein zentraler Flur die beidseitig angeordneten Wohnungen. Jede Wohnung verfügt über eine Einbauküche und einen Balkon. Im Staffelgeschoss erhalten einige Wohnungen eine Dachterrasse. Im Kellergeschoss ist je Gebäude ein Waschraum, ausgestattet mit Waschmaschinen und trockner geplant.
- Vermietbare Wohnfläche rund 4.040 m²
- 38 Wohnungen (davon 19 Ein-Personenwohnungen, 11 Zwei-Personenwohnungen im 1. Förderweg und acht Zwei-Personenwohnungen im 2. Förderweg) werden im Rahmen der Sozialen Wohnraumförderung anteilig gefördert und stehen dem Mieter, je nach Förderweg, für zwischen 5,25 Euro und 7,30 Euro zur Verfügung.
- Alle Wohnungen werden barrierefrei erstellt. Es handelt sich um eine Sonderwohnform, hier „PlusWohnen“
- Die freifinanzierten Wohnungen werden voraussichtlich 9,50 Euro je m² kosten
- Geplante Gesamtkosten in Höhe von 10,3 Millionen Euro.
Quartier Simeon
- In der Senioreneinrichtung Haus Simeon gibt es Platz für 109 Bewohner, die Anzahl der Mitarbeitenden liegt hier bei 112.
- Der Service „Essen auf Rädern“ versorgt aktuell 150 Kunden in der Region.
- In der Tagespflege Simeon können bis zu 14 Kunden betreut werden, inkl. Fahrer sind hier sieben Mitarbeitende beschäftigt.
- Im Ambulanten Standort, der Pflege Diakonie Nortorf, sind zurzeit 46 Kunden und acht Mitarbeitende.