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Hilfe für Familien in Zeiten von Corona

(Neumünster) Der Alltag von Familien steht momentan Kopf: Homeschooling, enges Beisammensein, Betreuungslücken, fehlende Kontakte mit Freunden und eine große Ungewissheit in beruflicher Hinsicht. Bei anderen Menschen führt der abrupte Wegfall von Alltagsroutinen zum Verlust der Tagesstruktur und zu noch größerem sozialen Rückzug. Themen, die bei der Arbeit im Beratungszentrum Mittelholstein (BZM) derzeit im Mittelpunkt stehen, Themen, bei denen das Team fachlich und einfühlsam unterstützen kann.

Corona macht Stress. Es sind die besonderen Herausforderungen durch die veränderten Rahmenbedingungen, der Verlust an persönlichen Freiheiten und Sozialkontakten, Angst vor Erkrankung und existentielle Nöte. All dies macht Menschen dünnhäutig und gereizt und führt leicht zu Streitigkeiten und Konflikten, besonders wenn man sich nicht so leicht aus dem Weg gehen kann.

Kinder und Jugendliche denken selbst viel über die Situation nach. Oft sind sie besonders sensibel für die angespannte Atmosphäre in der Familie und geraten in Bedrückung und Angst, weil sie die Sorgen ihrer Eltern nicht einordnen können. „Eltern, insbesondere Alleinerziehende, müssen hier sehr viel ausgleichen und geraten schnell in Einsamkeitsgefühle und Überforderungssituationen. Viele merken zudem, dass die vielen Ratschläge in den Medien für sie nicht passen, bzw. dass sie sie nicht umsetzen können“, merkt Gundula Deicke, Diplom-Psychologin und Leiterin vom BZM an. „Daher brauchen Familien jetzt vielfältige individuelle und professionelle Unterstützung, um gut durch die gesellschaftliche, wirtschaftliche und familiäre Ausnahmesituation und danach wieder in vielleicht veränderte Alltags-Strukturen zu kommen.“

Zuhören und unterstützen

Beratungen bei hohen emotionalen Belastungen und großer Anspannung der Beteiligten, wie sie aktuell gehäuft in Familien zu erwarten sind, setzen eine hohe Fachkompetenz voraus. Denn mit Kindern und Jugendlichen über diese ganzen Themen zu sprechen, ist nicht immer einfach. Auch der Umgang mit den eigenen Sorgen oder dem zusätzlichen Stress fällt Eltern oder jungen Erwachsenen oft nicht leicht. Das Gleiche gilt für ältere Menschen, die plötzlich von liebgewonnen Kontakten abgeschnitten sind. Die durchaus gut gemeinte Isolation bedrückt, ebenso wie die traurige Erkenntnis, dass sie ihre Söhne und Töchter und die Enkelkinder nicht so unterstützen können, wie sie es gerne möchten. Jeder sieht, dass auch der andere seine Last zu tragen hat, und oft fällt es schwer, sich das Recht zu nehmen, die eigene Belastung damit auch anzusprechen.

Reden tut aber gut! Daher bietet die psychologische Beratungsstelle der Diakonie Altholstein im Rahmen ihrer telefonischen Sprechzeiten bei allen persönlichen Problemen oder familiären Fragen, u.a. bei den Themen Erziehung oder Partnerschaft, eine Möglichkeit, sich zu entlasten und einfach mit jemanden zu reden. Alle Hilfesuchenden können die Beratungsstelle während der Corona-Krise montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr und montags bis donnerstags zusätzlich von 15 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 04321 / 24488 erreichen.

Foto: Auch auf Abstand erreichbar: BZM-Leitung Gundula Deicke mit Dr. Kristina Kraska und Nele Schulte. (v.l.)

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