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Tagespflege Wittorf: Abwechslung und Entlastung schaffen

Neumünster-Wittorf. Bei einer Tasse Kaffee sitzen sechs Senioren gemütlich um einen großen Küchentisch, der in einer hellen, lichtdurchfluteten Wohnküche steht. Gespannt lauschen sie der Stimme von Regina Laabs, Mitarbeiterin der Tagespflege Wittorf der Diakonie Altholstein, die aus der aktuellen Tageszeitung vorliest. In dem Artikel geht es um eine Ausstellung über Ostpreußen. „Kommt einer von Ihnen aus Ostpreußen“, fragt Regina Laabs in die Runde. Allgemeines Kopfschütteln. Doch dann ergreift eine kleine grauhaarige Frau das Wort. „Ich komme aus Schlesien“, berichtet sie. Ihre Nachbarin erzählt daraufhin, dass sie aus Pommern stamme. „Das Zeitungslesen ist unser morgendliches Ritual“, sagt Teamleitung Frauke Reinke. 

Für 14 Gäste ist die Tagespflege an der Mühlenstraße 17-19, die es seit Mai gibt, ausgelegt. Trotz der kurzen Zeitspanne kommen schon regelmäßig sechs Senioren vorbei. „Wir haben Gäste, die kommen fünf Tage und andere nur ein der zwei Tage in der Woche“, sagt Frauke Reinke, denn die Gäste können sich aussuchen wie viele Tage sie in die Einrichtung möchten. Entlastung für pflegende Angehörige und Abwechslung für deren Eltern möchte die Tagespflege Wittorf bieten. Neben der großen Wohnküche gibt es noch mehrere Räume zum Ausruhen, alles ist in hellen, freundlichen Orangetönen gehalten. Eine große Terrasse lädt zum Verweilen an der frischen Luft ein. „Noch ist hier draußen Baustelle, aber wenn alles erst einmal bepflanzt ist, wird es toll werden“, sagt Pflegedienstleiterin Bentje Finger. Die Gäste stören sich aber ganz und gar nicht an den Baufahrzeugen und Arbeitern. „Das finden sie sogar sehr interessant und spannend. So beobachten sie gerne die Bauarbeiten“, berichtet Bentje Finger.

 Von 8 bis 16 Uhr werden die Senioren in der Tagespflege betreut. So wird mittags auch gemeinsam gekocht. „Es ist toll, was wir alles von den Erfahrungen der Gäste lernen können“, sagt Frauke Reinke. So hat sie erst kürzlich gelernt, Sauerfleisch zu kochen. Neben Tipps und Tricks in der Küche, lernt die Teamleiterin nun auch noch Nähen. „Wir haben eine ehemalige Herrenschneiderin als Gast. Sie zeigt und erklärt mir wie ich mit der Nähmaschine umgehen soll“, berichtet Frauke Reinke. Eine Skatrunde hat sich mittlerweile auch gebildet. „Jeder neue Gast wird erst mal gefragt, ob er oder sie auch Skat spielen kann“, erzählt Bentje Finger lachend.    

Die Tagespflege steht allen Senioren offen, auch Demenzerkrankten oder körperlich stark eingeschränkten Personen. „Wir wollen Entlastung bei den Angehörigen schaffen“, betont Bentje Finger. Bis zu zehn Mitarbeitende arbeiten an der Mühlenstraße. Die Pflegekassen übernehmen einen großen Teil der Kosten. „Wir beraten und helfen Interessierten dabei auch“, erklärt die Pflegedienstleitung. Interessierten steht die Tür der Tagespflege immer offen. „Jeder kann gerne vorbeikommen und es sich anschauen“, sagt Frauke Reinke. Ihr ist wichtig, dass die Menschen im Stadtteil miteingebunden werden. So gibt es schon Überlegungen mit Kooperationen mit dem Kindergarten und der Kirchengemeinde. 

Weitere Informationen gibt es unter https://www.diakonie-altholstein.de/de/tagespflege

BU: Frauke Reinke (links) und Bentje Finger freuen sich über neue Gäste in der Tagespflege mit denen gemeinsam in der geräumigen Küche gekocht werden kann.

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