Was macht das Mehrgenerationenhaus Volkshaus eigentlich im Lockdown?
(Neumünster, 8.3.2021) Im Mehrgenerationenhaus Volkshaus (MGH), das die Diakonie Altholstein am Hürsland 2 betreibt, ist es seit Monaten sehr ruhig in den Räumen - kein aufgeregtes Stimmengeschwirr aus dem Cafébereich und keine Tanzmusik aus dem großen Saal. Wie alle anderen Einrichtungen befindet sich das MGH auch im Lockdown. Nur die hauptamtlichen Mitarbeitenden sind vor Ort. „Die Stimmung ist trotzdem sehr gut“, sagt Andrea Schütt, Leiterin des MGHs. Viele Ideen hat das Team des MGHs sich überlegt. „Wir telefonieren beispielsweise regelmäßig mit unseren Ehrenamtlichen und vielen Gästen“, berichtet Andrea Schütt. Die über 100 Leute, die dadurch regelmäßig erreicht werden, schätzen diesen Kontakt sehr, der Sie ein wenig aus dem tristen Alltag abholt.
Sehr beliebt ist die Kuchenabholaktion „Kuchen to go“. Alle 14 Tage wird das leckere Gebäck durch das Küchenfenster herausgegeben. „Bei der letzten Aktion haben wir 120 Stück verkauft“, berichtet Andrea Schütt. Interessierte können vorbestellen unter der Nummer 04321/ 265 30 45 und dann in der Zeit von 11.30 bis 14 Uhr die Kuchenstücke abholen.
Mit dem Kuchenverkauf kommt etwas Geld in die Kasse des MGHs. „2020 war finanziell gesehen ein schwieriges Jahr, Kurse sind ausgefallen, das Café durfte über längere Zeit nicht öffnen und die Einnahmen aus der Vermietung des Saals brachen ebenso weg“, sagt Andrea Dobin, Geschäftsbereichsleiterin Familie. Neben der Finanzierung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Stadt Neumünster gibt die Diakonie Altholstein einen Eigenanteil dazu. „Wir sind trotz der wenigen Einnahmen hoch motiviert und haben viele Ideen, damit das MGH nach dem Lockdown wieder Treffpunkt und Anlaufstelle im Stadtteil wird“, betont Andrea Dobin.
Im Wartesaal zum Ehrenamt
Noch befindet sich das alte Gebäude im Dornröschenschlaf, aber alle Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen warten darauf, das MGH mit Leben zu füllen. „Wir achten bei unseren Ideen natürlich darauf, dass sie coronakonform sind“, betont Andrea Schütt. Wenn das Café wieder öffnen darf, sollen mehrere Räume im MGH genutzt werden, damit der Abstand eingehalten werden kann. „Wir planen aber auch viele Outdooraktivitäten, wie Plauderspaziergänge oder Radtouren. Dafür müssen sich erst mal die Kontaktbeschränkungen ändern“, sagt Andrea Schütt. Aber auch an der Digitalisierung wird weiter gearbeitet. So soll der beliebte Kursus „Hilfe, mein Smartphone versteht mich nicht“ wieder angeboten und ausgeweitet werden.
Angst, dass die ganzen Ehrenamtlichen und Gäste nicht mehr wieder kommen, hat sie nicht. „Bei unseren Telefonaten bekommen wir oft zu hören, wie sehr wir vermisst werden und das sich alle freuen uns wiederzusehen“, berichtet die MGH-Leiterin. Auch Horst Saggau vom Beirat des Mehrgenerationenhauses teilt die Bedenken nicht. „Wir sind alle hoch motiviert und freuen uns, wenn wir endlich wieder ins MGH dürften“, sagt er.
Trotz der Hausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, ziehen Andrea Dobin und Andrea Schütt ein positives Fazit und sehen aber auch die Bedarfe. „Wir haben besonders gespürt, wie wichtig es ist, dass wir uns für die Zukunft digital besser aufstellen. Das ersetze zwar nie einen persönlichen Kontakt, aber soll die Teilhabemöglichkeiten an den Angeboten im MGH erhöhen und Barrieren abbauen, die wir gerade in dieser Zeit deutlich spüren“, betont Andrea Dobin. MGH-Leiterin Andrea Schütt schaut auch schon ein wenig in die Zukunft. „Ich möchte gerne Gesprächskreise und Vorträge anbieten, wenn Corona vorbei ist denn der Lockdown hinterlässt auch Spuren bei vielen Menschen. Daher müssen wir schauen, ob es Bedarfe gibt“, sagt Andrea Schütt. Sie und ihr Team sind auch für weitere Ideen offen. „Jeder kann sich bei uns melden und Ideen einbringen“, sagt sie.
Wer die Arbeit des MGHs finanziell unterstützen möchte, kann unter dem Stichwort MGH 2470 bei der Evangelischen Bank Kiel unter der IBAN: DE79 5206 0410 2206 4848 40 oder einfach Online spenden.